Kiebitze bevorzugen Flächen mit kurzer Vegetation ohne dichtere Gehölzstrukturen oder Sichtbarrieren in der Nähe. Daher konnte man sie ursprünglich vor allem in Mooren und auf Feuchtwiesen finden. Heute haben sich Kiebitze gewissermaßen an den Menschen und den damit einhergehenden Flächenverlust angepasst und brüten auch auf Äckern und Wiesen.
Früher noch sehr häufig zu sehen, ist der Kiebitz aus vielen Agrarlandschaften verschwunden. Vor allem die Entwässerung und der Verlust von Feuchtwiesen machen der Art schwer zu schaffen. Durch frühe Mahd und schnell wachsende Kulturen sind Äcker und Wiesen weitgehend als Bruthabitat ungeeignet.
Liebe NABU-Aktive,
am 24. Februar wurde eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur Verwendung staatlicher Mittel für verschiedene Nichtregierungsorganisationen (NGOs) bekannt (anbei). Darin schwingt ein großes, pauschales Misstrauen gegenüber gemeinnützigen Organisationen und journalistischen Recherchenetzwerken mit.
Anlass für die Anfrage von CDU und CSU waren vermutlich die Proteste vor der Berliner Parteizentrale nach einer gemeinsamen Abstimmung mit der AfD im Bundestag. Diese Kritik wird von der Union als unzulässige parteipolitische Einflussnahme einzelner Organisationen umgedeutet - dabei ist eine kritische Meinungsäußerung wesentlicher Ausdruck einer funktionierenden Demokratie.
Dazu nimmt der NABU-Bundesverband nun Stellung:
Die Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion vermittelt den Eindruck, dass gemeinnützige Organisationen mit Einschüchterung und finanziellen Einbußen rechnen müssen, wenn sie Kritik an der künftigen Regierungspartei üben. Das halten wir für inakzeptabel.
Als NABU sind wir inhaltlich und finanziell unabhängig sowie seit jeher überparteilich (siehe auch: www.NABU.de/transparente-finanzen). Mit fast
einer Million Mitgliedern und Fördernden sind wir der größte Umweltverband der EU. Unsere Mitglieder und Ehrenamtlichen kommen aus allen Teilen der Gesellschaft – wir stehen für die
gesellschaftliche Mitte.
Statt pauschalem Misstrauen und politischer Einflussnahme gegen gemeinnützige Organisationen brauchen wir eine Anerkennungskultur, die gemeinnützige
Organisationen und das Ehrenamt als gesellschaftlichen Reichtum wertschätzt. Millionen Menschen engagieren sich freiwillig für Umwelt, Soziales, Kultur und Demokratie. Dieses Engagement verdient
Unterstützung und Respekt - und nicht die Drohung mit dem Entzug der Gemeinnützigkeit.
Wir wenden uns nicht gegen die rechtsstaatliche Prüfung der Gemeinnützigkeit, die regelmäßig durch die Finanzämter erfolgt. Aber der Eindruck parteipolitischer Willkür muss vermieden werden. Eine starke Zivilgesellschaft ist unverzichtbar für eine lebendige Demokratie - und dazu gehört auch, Kritik auszuhalten.
Wir laden die Unionsparteien ein, mit uns und anderen gemeinnützigen Organisationen darüber zu diskutieren, wie ein konstruktiverer Diskurs in Zukunft aussehen kann.
Für Rückfragen stehen ich und meine Vorstandskolleg*innen gerne bereit.
VG Maik Sommerhage
Landesvorsitzender NABU Hessen
Vögel aus nächster Nähe beobachten: an einer Futterstelle - Foto: getty images pro/blithylad-infocus
Richtig ist, dass Fütterung von Vögeln zum Schutz gefährdeter Vogelarten kaum beiträgt. Trotzdem finden wir: Richtig betrieben ist die Vogelfütterung besonders im Winter von November bis Februar Hilfe und Naturerlebnis zugleich. Besonders an Futterstellen lassen sich die Tiere nämlich aus nächster Nähe beobachten. So lässt sich durch das Füttern nicht nur Natur erleben, sondern es vermittelt zudem Artenkenntnis. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben.
Übersehen werden darf jedoch nicht, dass heute weitreichendere Maßnahmen notwendig sind, um den Rückgang gefährdeter Vogelarten zu stoppen. Im Artenschutz muss deshalb Priorität haben, was die Vielfalt in unserer Kulturlandschaft wirksam und möglichst langfristig fördert. Gezielte Agrarumweltprogramme zählen dazu ebenso wie Maßnahmen zur Pestizidreduktion, die Förderung angepasster Mahdtermine, oder das zeitweise Belassen von Stoppelfeldern nach der Ernte.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/vogelfuetterung/index.html
Jens Jesberg, Naturfotograf und aktives Mitglied beim NABU Marburg und Cappel, sowie Jens Freitag halten einen Fachvortrag zu dem Thema Bauen und Vogelschutz: wie kann man vorausschauend "Vogelschlag" vermeiden und wie kann man nachträglich Schutzmaßnahmen vornehmen.
Jahr für Jahr sterben tausende unserer heimischen Vögel durch den Zusammenprall an Glasfronten. Durch die Transparenz des Glases wird das Hindernis nicht erkannt. Eine Spiegelung zeigt dem Tier beispielweise Hecken, Bäume oder den Himmel.
Immer wieder wird der NABU Marburg darauf aufmerksam gemacht, dass an großen Glasflächen zum Beispiel an der neuen Universitätsbibliothek Vögel zu Tode kommen, trotz Einbau einer "Vogelschutz-Folie". Hier fordert der NABU-Marburg ein aktuelles Monitoring und wirksame Schutzmaßnahmen.
Teilansicht der Südfassade den Universitätsbibliothek - Spiegelungen der umliegenden Baumgruppen
Todfunde an der neuen Unibibliothek und gegenüber am ehemaligen Pharmazie-Institut (Fotos: NABU-MR)
Hier die allgemeinen Artikel zum Gebäude:
Unibibliothek Marburg | ISOLAR-Glas
Isolar - Vogelschutzglas für Uni-Bibliothek in Marburg (glaswelt.de)
Dienstag,
14. März 2023
19.00 Uhr
KFZ – Marburg, Biegenstraße 13
Vortrag + Diskussion mit Sabine Frank, Sternenstadt Fulda
und
Nadine Bernshausen, Bürgermeisterin Stadt Marburg
Schutz der Nacht: Beleuchtung umweltfreundlich gestalten
Informationsveranstaltung über die Lichtverschmutzung in Marburg
Der NABU Marburg lädt in Kooperation mit dem KFZ, dem Hessischen Netzwerk gegen Lichtverschmutzung und der Volkssternwarte Marburg e.V. zu einer Infoveranstaltung über die Auswirkungen und Möglichkeiten zur Vermeidung von Lichtverschmutzung ein. Ziel der Veranstaltung ist es, die Menschen für das Thema Lichtverschmutzung zu sensibilisieren und Lösungsansätze zu besprechen von denen unterschiedliche Parteien profitieren können.
Die Auswirkungen der Lichtverschmutzung sind vielseitig, Pflanzen werfen zu spät ihrer Blätter ab oder treiben schon im Winter aus. Auch ein großer Teil des Insektensterbens ist auf das falsche Einsetzen von künstlichem Licht zurückzuführen.
Neben dem immensen Einfluss auf unsere Natur, gibt es auch direkte negative Einflüsse auf uns Menschen. Das Aushebeln des natürlichen Biorhythmus erhöht das Stressniveau dauerhaft, somit entstehen neben Schlafstörrungen auch ein erhöhtes Krebsrisiko. Zudem bewirkt eine höhere Beleuchtung der Straßen, Gassen und Parks nicht zwingend eine Erhöhung der Sicherheit, durch mehr Licht können bestimme Angsträume erst entstehen.
Über die geschilderten Probleme und mögliche Lösungsansätze klärt die Sternenpark Koordinatorin des Biosphärenreservats Rhön, Sabine Frank, in ihrem Vortrag über den Schutz der Nacht auf.
Im Anschluss an den Vortrag findet eine offene Diskussion statt, hierbei sollten die Teilnehmenden die Möglichkeit besitzen, Fragen zu stellen oder vorgestellte Lösungsansätze konstruktiv zu bewerten.
Ihre Teilnahme haben zugesagt: Frau Bürgermeisterin Nadine Bernshausen – Magistrat der Stadt Marburg und Herr Stephan Mroß - Leiter der Abteilung Strom-/Datennetze/Verbundwarte der Stadtwerke Marburg.
Wer nach der Veranstaltung noch Zeit und Interesse hat ist zu einem kleinen Nachtrundgang durch das Biegenviertel eingeladen um einige positive aber auch negative Lichtimmissionen zu betrachten.
Einlass: 18:30 Uhr
Veranstaltungsbeginn: 19 Uhr
Ort: KFZ – Biegenstraße 13
An den
Petitionsausschuss des Hessischen Landtags
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir reichen heute, 29.10.22, eine Petition an den Petitionsausschuss des Hessischen Landtag ein:
Alten Botanischen Garten Marburg als Gartendenkmal und zum Artenschutz erhalten
Wir freuen uns, wenn Sie unsere Anliegen nach Ihren Möglichkeiten unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
NABU Marburg e.V.
Die Petition ist im Anhang
Vögel brauchen Rückzugsorte Foto: Christian Höfs