Am Donnerstagabend, dem 5. Juni 2025, bot sich eine außergewöhnliche Gelegenheit für Natur- und Vogelliebhaber in Marburg. Viele hatten noch nie einen Uhu gesehen, geschweige denn die jungen Uhus, die gerade in ihrer Entwicklungsphase sind. Der NABU Marburg lud zu einer faszinierenden Beobachtungsaktion ein, bei der etwa 40 Schaulustige die Chance erhielten, diese beeindruckenden Vögel aus nächster Nähe zu erleben.
Jakob Staiger begrüßte die Gäste herzlich und leitete die Veranstaltung ein. Hartmut Möller gab einen kurzen, aber informativen Einblick in die aktuellen Entwicklungsstadien des Nachwuchses der beiden jungen Eulen. Mit ihren Spektiven und Kameras, die auf Stativen aufgestellt waren, ermöglichten Jakob Staiger, Eberhard Lübbeke und Jens Jesberg den Teilnehmern einen beeindruckenden Blick auf die Alt- und Jungvögel und standen für Fragen und Informationen zur Verfügung.
Gegen 21.45 Uhr wurde das Beobachtungserlebnis noch besonderer: Einige der Anwesenden konnten beobachten, wie ein Altvogel den jungen Uhu auf der Dachrinne mit „dicker Nahrung“ versorgte. Selbst zufällig vorbeikommende Passanten waren von diesem Naturschauspiel überrascht und begeistert. Es war ein unvergesslicher Abend, der die Schönheit und Einzigartigkeit unserer heimischen Vogelwelt eindrucksvoll in Szene setzte.
Kiebitze bevorzugen Flächen mit kurzer Vegetation ohne dichtere Gehölzstrukturen oder Sichtbarrieren in der Nähe. Daher konnte man sie ursprünglich vor allem in Mooren und auf Feuchtwiesen finden. Heute haben sich Kiebitze gewissermaßen an den Menschen und den damit einhergehenden Flächenverlust angepasst und brüten auch auf Äckern und Wiesen.
Früher noch sehr häufig zu sehen, ist der Kiebitz aus vielen Agrarlandschaften verschwunden. Vor allem die Entwässerung und der Verlust von Feuchtwiesen machen der Art schwer zu schaffen. Durch frühe Mahd und schnell wachsende Kulturen sind Äcker und Wiesen weitgehend als Bruthabitat ungeeignet.
Liebe NABU-Aktive,
am 24. Februar wurde eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur Verwendung staatlicher Mittel für verschiedene Nichtregierungsorganisationen (NGOs) bekannt (anbei). Darin schwingt ein großes, pauschales Misstrauen gegenüber gemeinnützigen Organisationen und journalistischen Recherchenetzwerken mit.
Anlass für die Anfrage von CDU und CSU waren vermutlich die Proteste vor der Berliner Parteizentrale nach einer gemeinsamen Abstimmung mit der AfD im Bundestag. Diese Kritik wird von der Union als unzulässige parteipolitische Einflussnahme einzelner Organisationen umgedeutet - dabei ist eine kritische Meinungsäußerung wesentlicher Ausdruck einer funktionierenden Demokratie.
Dazu nimmt der NABU-Bundesverband nun Stellung:
Die Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion vermittelt den Eindruck, dass gemeinnützige Organisationen mit Einschüchterung und finanziellen Einbußen rechnen müssen, wenn sie Kritik an der künftigen Regierungspartei üben. Das halten wir für inakzeptabel.
Als NABU sind wir inhaltlich und finanziell unabhängig sowie seit jeher überparteilich (siehe auch: www.NABU.de/transparente-finanzen). Mit fast
einer Million Mitgliedern und Fördernden sind wir der größte Umweltverband der EU. Unsere Mitglieder und Ehrenamtlichen kommen aus allen Teilen der Gesellschaft – wir stehen für die
gesellschaftliche Mitte.
Statt pauschalem Misstrauen und politischer Einflussnahme gegen gemeinnützige Organisationen brauchen wir eine Anerkennungskultur, die gemeinnützige
Organisationen und das Ehrenamt als gesellschaftlichen Reichtum wertschätzt. Millionen Menschen engagieren sich freiwillig für Umwelt, Soziales, Kultur und Demokratie. Dieses Engagement verdient
Unterstützung und Respekt - und nicht die Drohung mit dem Entzug der Gemeinnützigkeit.
Wir wenden uns nicht gegen die rechtsstaatliche Prüfung der Gemeinnützigkeit, die regelmäßig durch die Finanzämter erfolgt. Aber der Eindruck parteipolitischer Willkür muss vermieden werden. Eine starke Zivilgesellschaft ist unverzichtbar für eine lebendige Demokratie - und dazu gehört auch, Kritik auszuhalten.
Wir laden die Unionsparteien ein, mit uns und anderen gemeinnützigen Organisationen darüber zu diskutieren, wie ein konstruktiverer Diskurs in Zukunft aussehen kann.
Für Rückfragen stehen ich und meine Vorstandskolleg*innen gerne bereit.
VG Maik Sommerhage
Landesvorsitzender NABU Hessen
Vögel aus nächster Nähe beobachten: an einer Futterstelle - Foto: getty images pro/blithylad-infocus
Richtig ist, dass Fütterung von Vögeln zum Schutz gefährdeter Vogelarten kaum beiträgt. Trotzdem finden wir: Richtig betrieben ist die Vogelfütterung besonders im Winter von November bis Februar Hilfe und Naturerlebnis zugleich. Besonders an Futterstellen lassen sich die Tiere nämlich aus nächster Nähe beobachten. So lässt sich durch das Füttern nicht nur Natur erleben, sondern es vermittelt zudem Artenkenntnis. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur haben.
Übersehen werden darf jedoch nicht, dass heute weitreichendere Maßnahmen notwendig sind, um den Rückgang gefährdeter Vogelarten zu stoppen. Im Artenschutz muss deshalb Priorität haben, was die Vielfalt in unserer Kulturlandschaft wirksam und möglichst langfristig fördert. Gezielte Agrarumweltprogramme zählen dazu ebenso wie Maßnahmen zur Pestizidreduktion, die Förderung angepasster Mahdtermine, oder das zeitweise Belassen von Stoppelfeldern nach der Ernte.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/vogelfuetterung/index.html
Vögel brauchen Rückzugsorte Foto: Christian Höfs