NABU-Präsidient Jörg-A.Krüger: Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.
09. April 2025 – Chancen für Natur und Klima, gleichzeitig Beteiligungsrechte in Gefahr: NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger zeigt sich nach einem ersten Blick in den
Koalitionsvertrag hoffnungsvoll und besorgt zugleich. CDU/CSU und SPD haben am Mittwoch nach langen Verhandlungen die Ergebnisse vorgestellt.
Krüger sieht in dem Vertrag ein wichtiges Zeichen für die geplante Finanzierung von Naturschutzmaßnahmen. Dass grundsätzlich für Natur- und Artenschutz Geld fließen soll, lobt der
NABU-Präsident ausdrücklich: „Wenn die angekündigten Mittel wirklich fließen, kann die Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme Fahrt aufnehmen. Das wäre ein großer Gewinn für
die Artenvielfalt, die Land- und Forstwirtschaft und die Menschen im ländlichen Raum.“ Der Koalitionsvertrag bekennt sich zum Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz, einem Sonderrahmenplan sowie
einer Gemeinschaftsaufgabe für Naturschutz und Klimaanpassung.
Allerdings fehlen vielen Maßnahmen für den Natur- und Klimaschutz konkrete Summen. Es ist also unklar, wie vehement die künftige Bundesregierung diese verfolgen wird. Zu vielen anderen Fragen in
der Klima-, Umwelt- und Verkehrspolitik legt sich der Koalitionsvertrag nicht eindeutig fest, Ausgleichspflichten bei Eingriffen in die Natur sollen gar reduziert werden. Auch die wichtigste
Errungenschaft in der EU für die Wiederherstellung der Natur soll abgeschwächt werden: das Nature
Restauration Law.
Den angekündigten Bürokratieabbau im Ehrenamt begrüßt Krüger, gleichzeitig warnt er davor, das Verbandsklagerecht und Beteiligungsrechte zu schwächen. „Die kritischen Töne gegenüber der
Zivilgesellschaft sind ein gefährliches Signal. Wer aus taktischen Gründen Beteiligungsrechte infrage stellt, gefährdet die Grundlage unserer Demokratie", so Krüger. Eine starke
und konstruktive Zivilgesellschaft sei kein Hindernis, sondern ein wichtiger Motor für nachhaltige Entwicklung. Deswegen sein Appell an die künftigen Regierungsparteien: „Beziehen Sie die
Zivilgesellschaft aktiv mit ein – sie ist bereit, Verantwortung zu übernehmen!“
Der Koalitionsvertrag enthalte gute Ansätze im Bereich Natur, Klima und Landwirtschaft, so Krüger abschließend: „Darauf lässt sich aufbauen.“
Kenner der Materie hatten es nicht anders erwartet. Die künftigen Koalitionspartner CDU/CSU und SPD wollen zahlreiche Gesetze durchforsten und Hindernisse aus dem Weg
räumen. Deutschland droht eine Fortschrittskoalition 2.0. Den von der Ampelkoalition ins Werk gesetzten Kahlschlag will die künftige Regierung fortsetzen. Die Grünen
haben 2022 die Blaupause dazu geliefert und im Namen des Klimaschutzes die Büchse der Pandora geöffnet. „Notwendig ist eine grundsätzliche Überarbeitung von Planungs-,
Bau-, Umwelt-, Vergabe- und Verfahrensrecht“, heißt es in Berlin.
Im Fadenkreuz steht der Ausgleich für die Folgen künftiger Eingriffe in Natur und Landschaft – noch nicht für sämtliche Eingriffe, aber für alle Projekte der
Energiewende. Dazu darf man mindestens den ungeheuren Zubau an Wind- und Solarparks, den Stromleitungsbau, den Bau von Gaskraftwerken, Wasserkraftanlagen und
Speicherkapazitäten rechnen. „Bei Projekten der Energiewende verzichten wir künftig auf den naturschutzrechtlichen Ausgleich.“ Damit fällt auf breiter Front nach fast
einem halben Jahrhundert eine der grundlegenden Errungenschaften des Bundesnaturschutzgesetzes, das sich der sozial-liberalen Bundesregierung verdankt. „Klimaschutz
ist als solcher schon der beste Umwelt- und Naturschutz“. So dreist begründen die Unionsunterhändler den Anschlag auf das Naturschutzrecht. Ein Anschlag übrigens, den
Bundeskanzler Helmut Kohl und Umweltminister Klaus Töpfer (beide CDU) zu ihrer Zeit stets abgewehrt hatten. Damit haben sich die tiefgrün eingefärbten
Desinformationskampagnen der regenerativen Energiewirtschaft, der ihnen folgenden Medien und Nichtregierungsorganisationen ausgezahlt. Dem Vernehmen nach will die SPD
diesen weitgehenden Vorschlag nicht mittragen, heißt es. Nun müssen die Koalitionsspitzen darüber entscheiden. Ob die SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken
für den Naturschutz auf die Barrikaden gehen? Wer kann das glauben.
Auf dem Prüfstand stehen auch die Rechte der Naturschutzvereinigungen. Das Verbandsklagerecht soll zumindest reformiert werden. Wörtlich heißt es, „Wir reduzieren, wo
heute schon möglich, Verbandsklagerechte und setzen uns auf europäischer Ebene für ihre Abschaffung ein.“ Die SPD trägt auch das zumindest so nicht mit. Wenn nicht so,
dann aber vielleicht anders. Streit gibt es hingegen um das Ausmaß des künftigen Windenergieausbaus. Hier ist es die SPD, die unbeirrt vom Irrtum an den bisherigen
Ausbauzielen festhalten will, während die Union das bisherige Zwei-Prozent-Flächenziel für zu unflexibel hält. Nun, vermutlich wird man sich einigen. Es kostet nur
Natur und Landschaft. Nicht oder nur wenig streitbefangen ist offenbar das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz und das Renaturierungsgesetz. Darin wird man
allerdings kaum eine Entwarnung erblicken dürfen, sondern eher deren geringe Bedeutung, auf die Insider frühzeitig hingewiesen haben. Ein Maß an Bedeutungslosigkeit,
das nur noch von den deutschen Naturschutzorganisationen unterboten wird.
Die Bilanz einer künftigen Regierung aus Union und SPD dürfte für den Naturschutz noch abträglicher sein, als die der gescheiterten Ampelkoalition. Schlimmer geht
immer. Denn während der Vorgängerregierung das Geld ausging, hat der alte Bundestag die Pläne der kommenden Regierung mit Milliarden Euro Schulden geflutet. Pardon:
Sondervermögen.
Marburger Uhus:
Auf dieser Homepage unter #Projekte+AGs #Uhus in Marburg...
NABU-Aktive aus Kirchhain und Marburg bauen Schutzzäune
Kiebitze bevorzugen Flächen mit kurzer Vegetation ohne dichtere Gehölzstrukturen oder Sichtbarrieren in der Nähe. Daher konnte man sie ursprünglich vor allem in Mooren und auf Feuchtwiesen
finden. Heute haben sich Kiebitze gewissermaßen an den Menschen und den damit einhergehenden Flächenverlust angepasst und brüten auch auf Äckern und Wiesen.
Früher noch sehr häufig zu sehen, ist der Kiebitz aus vielen Agrarlandschaften verschwunden. Vor allem die Entwässerung und der Verlust von Feuchtwiesen machen der Art schwer zu schaffen. Durch
frühe Mahd und schnell wachsende Kulturen sind Äcker und Wiesen weitgehend als Bruthabitat ungeeignet.
Schutzzäune in den Ohmwiesen für Kiebitze aufgebaut
am 24. Februar wurde eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur Verwendung staatlicher Mittel für verschiedene
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) bekannt (anbei). Darin schwingt ein großes, pauschales Misstrauen gegenüber gemeinnützigen Organisationen und journalistischen Recherchenetzwerken
mit.
Anlass für die Anfrage von CDU und CSU waren vermutlich die Proteste vor der Berliner Parteizentrale nach einer gemeinsamen Abstimmung mit der AfD
im Bundestag. Diese Kritik wird von der Union als unzulässige parteipolitische Einflussnahme einzelner Organisationen umgedeutet - dabei ist eine kritische Meinungsäußerung wesentlicher Ausdruck
einer funktionierenden Demokratie.
Dazu nimmt der NABU-Bundesverband nun Stellung:
Die Kleine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion vermittelt den Eindruck, dass gemeinnützige Organisationen mit Einschüchterung und finanziellen
Einbußen rechnen müssen, wenn sie Kritik an der künftigen Regierungspartei üben. Das halten wir für inakzeptabel.
Als NABU sind wir inhaltlich und finanziell unabhängig sowie seit jeher überparteilich (siehe auch: www.NABU.de/transparente-finanzen). Mit fast
einer Million Mitgliedern und Fördernden sind wir der größte Umweltverband der EU. Unsere Mitglieder und Ehrenamtlichen kommen aus allen Teilen der Gesellschaft – wir stehen für die
gesellschaftliche Mitte.
Statt pauschalem Misstrauen und politischer Einflussnahme gegen gemeinnützige Organisationen brauchen wir eine Anerkennungskultur, die gemeinnützige
Organisationen und das Ehrenamt als gesellschaftlichen Reichtum wertschätzt. Millionen Menschen engagieren sich freiwillig für Umwelt, Soziales, Kultur und Demokratie. Dieses Engagement verdient
Unterstützung und Respekt - und nicht die Drohung mit dem Entzug der Gemeinnützigkeit.
Wir wenden uns nicht gegen die rechtsstaatliche Prüfung der Gemeinnützigkeit, die regelmäßig durch die Finanzämter erfolgt. Aber der Eindruck
parteipolitischer Willkür muss vermieden werden. Eine starke Zivilgesellschaft ist unverzichtbar für eine lebendige Demokratie - und dazu gehört auch, Kritik auszuhalten.
Wir laden die Unionsparteien ein, mit uns und anderen gemeinnützigen Organisationen darüber zu diskutieren, wie ein konstruktiverer Diskurs in
Zukunft aussehen kann.
Für Rückfragen stehen ich und meine Vorstandskolleg*innen gerne bereit.
VG Maik Sommerhage
Landesvorsitzender NABU Hessen
Vogelfütterung – ja oder nein?
Vögel aus nächster Nähe beobachten: an einer Futterstelle - Foto: getty images pro/blithylad-infocus
Richtig ist, dass Fütterung von Vögeln zum Schutz gefährdeter Vogelarten kaum beiträgt. Trotzdem finden wir: Richtig betrieben ist die Vogelfütterung besonders im Winter
von November bis Februar Hilfe und Naturerlebnis zugleich. Besonders an Futterstellen lassen sich die Tiere nämlich aus nächster Nähe beobachten. So lässt sich durch das Füttern nicht
nur Natur erleben, sondern es vermittelt zudem Artenkenntnis. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Gelegenheit zu eigenen Beobachtungen und Erlebnissen in der Natur
haben.
Übersehen werden darf jedoch nicht, dass heute weitreichendere Maßnahmen notwendig sind, um den Rückgang gefährdeter Vogelarten zu stoppen. Im Artenschutz muss
deshalb Priorität haben, was die Vielfalt in unserer Kulturlandschaft wirksam und möglichst langfristig fördert. Gezielte Agrarumweltprogramme zählen dazu ebenso wie Maßnahmen zur
Pestizidreduktion, die Förderung angepasster Mahdtermine, oder das zeitweise Belassen von Stoppelfeldern nach der Ernte.
Bauen und Vogelschutz - Vogelschlag an Glasfassaden vermeiden !
Samstag, 03.02.2024 15.00 Uhr
Baumesse MEMOLIFE 2024 FACHAUSSTELLUNG RUND UM BAUEN, WOHNEN UND LEBEN Messeplatz im Afföller
Jens Jesberg, Naturfotograf und aktives Mitglied beim NABU Marburg und Cappel, sowie Jens Freitag halten einen
Fachvortrag zu dem Thema Bauen und Vogelschutz: wie kann man vorausschauend "Vogelschlag" vermeiden und wie kann man nachträglich Schutzmaßnahmen vornehmen.
Jahr für Jahr sterben tausende unserer heimischen Vögel durch den Zusammenprall
an Glasfronten. Durch die Transparenz des Glases wird das Hindernis nicht erkannt. Eine Spiegelung zeigt dem Tier beispielweise Hecken, Bäume oder den Himmel.
Immer wieder wird der NABU Marburg darauf aufmerksam gemacht, dass an großen
Glasflächen zum Beispiel an der neuen Universitätsbibliothek Vögel zu Tode kommen, trotz Einbau einer "Vogelschutz-Folie". Hier fordert der NABU-Marburg ein aktuelles Monitoring und wirksame
Schutzmaßnahmen.
Teilansicht der Südfassade den Universitätsbibliothek - Spiegelungen der umliegenden Baumgruppen
Todfunde an der neuen Unibibliothek und gegenüber am ehemaligen Pharmazie-Institut (Fotos: NABU-MR)
Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht
Herausgeberin:
Schweizerische Vogelwarte Sempach
Mitherausgeber:
Wiener Umweltanwaltschaft (WUA), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesbund für Vogelschutz in Bayern
(LBV), collabs//Biologische Station Hohenau-Ringelsdorf
Meldungen und Rückfragen bitte an: info@nabu-marburg.de
Tolle Veranstaltung mit Sabine Frank - Sternstadt Fulda
KFZ - Saal bis auf dem letzten Stuhl besetzt:
Schutz der Nacht: Beleuchtung umweltfreundlich gestalten
Dienstag,
14. März 2023
19.00 Uhr
KFZ – Marburg, Biegenstraße 13
Vortrag + Diskussion mit Sabine Frank, Sternenstadt Fulda
und
Nadine Bernshausen, Bürgermeisterin Stadt Marburg
Schutz der Nacht: Beleuchtung umweltfreundlich gestalten
Informationsveranstaltung über die Lichtverschmutzung in Marburg
Der NABU Marburg lädt in Kooperation mit dem KFZ, dem Hessischen Netzwerk gegen Lichtverschmutzung und der Volkssternwarte Marburg e.V. zu einer Infoveranstaltung über die Auswirkungen und
Möglichkeiten zur Vermeidung von Lichtverschmutzung ein. Ziel der Veranstaltung ist es, die Menschen für das Thema Lichtverschmutzung zu sensibilisieren und Lösungsansätze zu besprechen von denen
unterschiedliche Parteien profitieren können.
Die Auswirkungen der Lichtverschmutzung sind vielseitig, Pflanzen werfen zu spät ihrer Blätter ab oder treiben schon im Winter aus. Auch ein großer Teil des Insektensterbens ist auf das falsche
Einsetzen von künstlichem Licht zurückzuführen.
Neben dem immensen Einfluss auf unsere Natur, gibt es auch direkte negative Einflüsse auf uns Menschen. Das Aushebeln des natürlichen Biorhythmus erhöht das Stressniveau dauerhaft, somit
entstehen neben Schlafstörrungen auch ein erhöhtes Krebsrisiko. Zudem bewirkt eine höhere Beleuchtung der Straßen, Gassen und Parks nicht zwingend eine Erhöhung der Sicherheit, durch mehr Licht
können bestimme Angsträume erst entstehen.
Über die geschilderten Probleme und mögliche Lösungsansätze klärt die Sternenpark Koordinatorin des Biosphärenreservats Rhön, Sabine Frank, in ihrem Vortrag über den Schutz der Nacht auf.
Im Anschluss an den Vortrag findet eine offene Diskussion statt, hierbei sollten die Teilnehmenden die Möglichkeit besitzen, Fragen zu stellen oder vorgestellte Lösungsansätze konstruktiv zu
bewerten.
Ihre Teilnahme haben zugesagt: Frau Bürgermeisterin Nadine Bernshausen – Magistrat der Stadt Marburg und Herr Stephan Mroß - Leiter der Abteilung Strom-/Datennetze/Verbundwarte der Stadtwerke
Marburg.
Wer nach der Veranstaltung noch Zeit und Interesse hat ist zu einem kleinen Nachtrundgang durch das Biegenviertel eingeladen um einige positive aber auch negative Lichtimmissionen zu betrachten.
Einlass: 18:30 Uhr
Veranstaltungsbeginn: 19 Uhr
Ort: KFZ – Biegenstraße 13
Einladung zur Veranstaltung am 14.3.23 im KFZ
Der NABU Marburg veranstaltet in Kooperation mit dem Hessischen Netzwerk gegen Lichtverschmutzung, der Volkssternwarte Marburg e.V. und dem KFZ eine Informationsveranstaltung zum Thema Lichtverschmutzung.
NABU-Petition an den Hessischen Landtag: Alten Botanischen Garten als Gartendenkmal und zum Artenschutz erhalten !
An den
Petitionsausschuss des Hessischen Landtags
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir reichen heute, 29.10.22, eine Petition an den Petitionsausschuss des Hessischen Landtag ein:
Alten Botanischen Garten Marburg als Gartendenkmal und zum Artenschutz
erhalten
Wir freuen uns, wenn Sie unsere Anliegen nach Ihren Möglichkeiten unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
NABU Marburg e.V.
Die Petition ist im Anhang
Petition an den Hessischen Landtag: Alten Botanischen Garten Marburg...
Der NABU Marburg sieht Probleme bei der Umsetzung des "Parkpflegewerks" , - man hat den Eindruck, dass der Alte Botansiche Garten seitens der Uni nur noch als eine Grünfläche des Campus Firmanei behandelt wird. Der Garten steht unter Denkmalschutz...