Foto: NABU-Marburg

Am 10.02.2024 wurde von fast 20 Aktiven der NABU-Gruppe Marburg ein Landschaftspflege-Einsatz durchgeführt. Im Februar, bevor die Brutzeit beginnt, ist die ideale Zeit, um Pflegemaßnahmen auf Streuobstwiesen durchzuführen. Diese wertvolle Kulturlandschaft bleibt ein wichtiger Lebensraum für vielerorts selten gewordene Tierarten wie Siebenschläfer, Wendehals, Zauneidechse und viele Insekten, wenn Obstbäume geschnitten werden und die natürliche Sukzession durch Verbuschung verhindert wird.

In zwei Gruppen unter der Anleitung vom Pomologen Norbert Clement wurden Obstbäume durch Winterschnitt verjüngt, Hecken zurückgeschnitten und für Amphibien angelegte Steinhaufen an einem südexponierten Hang vom Überwachsen durch Schlehen und wilde Brombeeren freigestellt. Durch solche gezielten Maßnahmen kann gewährleistet werden, dass der Heilige Grund weiterhin ein wertvolles Biotop für die oben erwähnten, bedrohten Tierarten bleibt und mit den alten Obstsorten genetische Vielfalt erhalten bleibt.

Simon Werner

Foto: Simon Werner-NABU Marburg

 Die Streuobstwiesen im Heiligen Grund gehören zu den Naturparadiesen Marburgs. Neben seltenen Tierarten wie Gartenrotschwanz und Wendehals findet man hier eine große Anzahl verschiedener Obstsorten. Um die Schönheit und Vitalität der Obstbäume zu erhalten müssen diese gepflegt werden. Mit tatkräftiger Unterstützung von Klein und Groß haben wir zwischen Februar und Anfang April mehrere Arbeitseinsätze durchgeführt. Hierbei schnitten wir unter anderem Brombeeren zurück, die die wertvollen Wiesenflächen überwuchsen. Norbert Clement (Pomologen Verein) erläuterte uns den Lebensweg der Obstbäume von der Pflanzung bis zum naturgemäßen Schnitt. So fingen wir mit der Pflanzung von unterschiedlichen Apfelsorten an und arbeiteten uns weiter über den ersten Schnitt dieser Bäume vor bis hin zum Schneiden von älteren Apfelbäumen.

Mittlerweile haben die meisten Bäume Blüten und Blätter ausgebildet und bieten einen Ort der Faszination für naturbegeisterte Besucher mit einer interessanten Tier- und Pflanzenwelt. Das Lachen des Grünspechts, die Rufe der Esel sowie die freudigen Gesänge der übrigen Tierwelt laden zu einem Spaziergang ein.

Marina

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Der NABU Marburg betreut seit vielen Jahren gemeinsam mit dem BUND und Norbert Clement (Pomologen Verein) den Heiligen Grund.

Der heilige Grund ist für die lokale Vogelwelt eines der bedeutendsten Gebiete im Marburger Stadtgebiet. Die hohe Strukturvielfalt, ein Mosaik aus extensiven Wiesen, Obstbäumen und Kleingärten stellt vielfältige Lebensraumstrukturen für gefährdete Vogelarten dar. Alte Bäume mit vielen Höhlen, Totholz sowie struktur- und artenreiche Wiesen sind wichtige Bestandteile. Neben einem geeigneten Brutplatz ist ein ausreichendes Nahrungsangebot und eine gute Erreichbarkeit der Nahrung, sehr wichtig um weite, energieraubende Jagdflüge zu vermeiden. Für alle hier aufgezeigten Charakterarten bedeutet dies kurzrasige Flächen, um Insekten erbeuten zu können. Daher ist eine Beweidung der Wiese und Pflege der Obstbäume unerlässlich, um diese gefährdeten Arten hier zu halten. Im heiligen Grund finden die Vögel neben vielen Insekten auch zahlreiche Früchte, die ihnen als Nahrung dienen.